Auf den zweiten Blick? Sehr überzeugend! Denn nur wer weiß, was das Ziel ist und wie die Zielerreichung überprüft werden soll, kann bestimmen, welche Transportmittel die besten sind.
Eine zentrale Grundlage für neue Ansätze der Hochschuldidaktik ist das Prinzip des „Constructive Alignment“. Constructive Alignment bedeutet, die zentralen Elemente der Lehre – Lernziele, Lehren/Lernen, Prüfen – unter Berücksichtigung der hochschuldidaktischen Leitprinzipien systematisch aufeinander auszurichten (s. Abb. 4).
Für die Planung von Curricula, Modulen und Lehrveranstaltungen ergeben sich aus diesem Prinzip vier Schritte:
- Im ersten Schritt werden Lernziele in Form von überprüfbaren Kenntnissen, Fertigkeiten und Kompetenzen definiert.
- Danach werden die Formen und Kriterien für die Überprüfung der erworbenen Kompetenzen (Prüfungsformate) definiert.
- Im nächsten Schritt werden Lehrmethoden ausgewählt und Lernumgebungen kreiert, die die Studierenden bei der Erreichung der definierten Lernziele bestmöglich unterstützen.
- Im vierten Schritt wird die Art der formellen Bestätigung der Lernergebnisse festgelegt.
Indem die Auswahl von Lehrmethoden, Aufgabenstellungen und anderer didaktischer Elemente, erst nach der Formulierung der Lernergebnisse und der Festlegung der Prüfungsformate vorgenommen wird, wird sichergestellt, dass das Hauptaugenmerk der Lehre auf dem Erwerb der angestrebten Kompetenzen liegt.
Biggs, J. & Tang, C. (2011) Teaching for Quality Learning at University. 4. Auflage, Open University Press, New York.
TIPP: Unterscheiden Sie bei den Lernzielen zwischen Fach-, Methoden, Sozial- und Selbstkompetenzen
Hier finden Sie eine Beschreibung dieser Kompetenztypen mit Beispielen.
Im Nationalen Qualifikationsrahmen finden Sie weiterführende Informationen und generische Definitionen der angestrebten Lernergebnisse für Bachelorlevel (Niveau 6) und Masterlevel (Niveau 7).