Paier, Schirl-Böck, Nachbagauer, Reitbauer: Digitalisierung der LV „Wissenschaftliches Arbeiten“

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Die Gelegenheit beim Schopf packen geht noch besser, wenn Lehrende zusammenarbeiten. Auf diese Weise wurde der Großteil der Lehrmaterialien in der LV „Wissenschaftliches Arbeiten“ in überschaubarer Zeit völlig neu aufgesetzt, sodass die LV als Online-Lehrveranstaltung mit sehr hohen Selbststudienanteilen durchgeführt werden kann. Von den früheren sieben LV-Einheiten müssen nur noch zwei Termine als Präsenztermine durchgeführt werden.

Die Lernvideo-Quiz-Übung-Hausarbeit-Kombination:

Die Selbststudienphasen bauen auf einer durchgängigen Grundstruktur auf: Anstelle der früheren Präsenzinputs gibt es zu jedem Hauptthema der LV ein Lernvideo, das die Studierenden verpflichtend bearbeiten müssen. Ebenso verpflichtend ist die Durchführung eines Quizzes, das nur beantworten werden kann, wenn das Lernvideo sorgfältig konsumiert wurde. Daran schließt meist eine Übung für die praktische Anwendung an. Alle drei Elemente – Lernvideo, Quiz, Übung – bereiten auf eine der vier Hausarbeiten vor.

Lernvideos:

Die Lernvideos sind weder kurz noch perfekt, sondern dauern 40 Minuten und länger und sind selbst gemacht. Zugegeben: Die ersten Versionen waren nicht umwerfend, aber die Rückmeldungen der Studierenden in der Zwischenevaluierung haben schon nach dem ersten Einsatz der Videos bestätigt, dass diese die wesentlichen Inhalte enthalten und auch die Dauer der Videos angemessen ist.

Für einen Themenbereich wurde anstelle von selbstproduzierten Lernvideos ausgewählte Erklärvideos und Tutorials von Youtube zusammengestellt und ebenfalls mit Quizzes, Übungen und Aufgaben kombiniert.

Lessons learned:

Videos, Quizzes, Übungen und Hausarbeiten müssen – in der genannten Reihenfolge – aufeinander aufbauen. Das erfordert eine inhaltlichen Planung der Lernschritte und eine genaue didaktische Planung welche Themen wie umgesetzt werden.

Bei der Erstellung von Videos sollte vor allem auf den Ton geachtet werden. Gerade dann, wenn ein Video länger dauert, sollten störende Geräusche wie z.B. Hintergrundrauschen oder Knistern vermieden werden. Dafür ist keine Studioausstattung erforderlich, das kann auch mit einem 50 Euro-Mikrophon erreicht werden.

Und: Stress beim Besprechen des Videos gehört am Anfang zwar irgendwie dazu, ist aber wirklich nicht nötig: Studierenden schätzen es nämlich besonders, wenn Lehrende authentisch bleiben – und auch im Video der persönlichen Touch spürbar bleibt. Da dürfen auch mal ein, zwei Versprecher dabei sein!